FIGURALE MOTIVE
Der Mensch in seiner ursprünglichen Umgebung, die Tiroler Bauernwelt hat Walde zeitlebens beschäftigt. Wobei die Figur in Bewegung oder in ihrer Haltung im Stillstand umgeben von seiner gewohnten Welt mehr Priorität hatte, als das Individuum selbst. Man beachte die nur grob skizzierten Antlitze der Menschen, die sich jedoch immer im Einklang ihres szenischen Umfeldes befinden. Um 1926 entwickelt sich für Walde ein neues Anliegen. Aus der genrehaften Gemütlichkeit wird nun das Menschenbild als Fundament – Arbeit, Schicksal, Lebensexistenz geführt (Holzknechte, Bauernmutter Ofenbank). Thematisch und formal stehen Erinnerungen an das figurale Werk von Egger-Lienz im Hintergrund, jedoch Walde notiert nach wie vor einen positiv gestimmten Lebensbereich und berührt in keiner Phase die Grenzsituation zwischen Leben und Tod, wie dies bei Egger´s Spätwerk unweigerlich im Vordergrund steht. Zitat Gustinus Ambrosi: „Kein Mensch vergleicht Sie mit Egger, der etwas von Ihrer Kunst versteht. Ich meine – die große Fläche hat schon Egger-Lienz, die Form hat er nicht. Sie haben die Jugend, die Kraft, der Form nachzustreben.
Walde entgegnete: „Ich leugne keinen Moment von Egger beeinflußt zu sein. Ich hasse das Lügen… aber ich habe mit 18 die kleinen Bauernbilder gemalt, bevor ich Egger kannte.“